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Impressionen der 24. Marner Boxgala - Ein Bericht von Geert J. Lemmens

Ganz großen Sport gab es auch bei der diesjährigen Marner Boxgala. Die 24. Ausgabe der Gala, die der Macher Peter Johannssen, auf die Beine gestellt hatte, sucht in Dithmarschen, nein in ganz Schleswig-Holstein und darüber hinaus, ihresgleichen. Sieben Vorkämpfe und zwölf Hauptkämpfe ließen das Herz der Boxfans höher schla- gen. Dann das boxerische i-Tüpfelchen: Die Marner Auswahl siegte über Hessen mit 14:10. Was will man mehr! Dröhnende Musik und eine Klasse-Lichtshow begleitete das Geschehen in und um den Ring. Dazu ein professio- neller Ringsprecher, attraktive und elegante Nummerngirls, eine lukullische Vielfalt, die auch die hungrigsten, durstigsten und wählerischsten Boxfans sättigte und nicht zuletzt ein dankbares, begeistertes und lautstarker Publikum. Besser geht’s nicht? Doch es geht! Denn der boxerische Höhepunkt der 24. Marner Boxgala war auch ein emotionaler Höhepunkt. Der letzte Kampf des Abends machte Marnes Boxstar Stefan Sittner. Nach sei- nem Kampf, den er verdient gewann, griff er zum Mik- rophon, bedankte sich ausführlich bei seinen Trainern und erklärte seinen Rücktritt. „Die Boxgala sei nochmal sein Ziel gewesen, so Sittner, bei jedem Training merkte ich die Knochen tun weh, die Schienbeine tun weh ... Für mich ist heute der Punkt erreicht, wo ich sage: Das war’s.“ Standing Ovation! Und es waren nicht nur die Damen, die ihre Tränen unterdrückten.

 

„Ruhe vor dem Sturm.“ Die Zuschauerplätze und der Ring sind noch leer.

 

Peter Johannssen, Spartenleiter des MTV, Präsident des Landesverbandes, ist „Der Macher“ und das Herz und die Seele der Marner Boxgala.

 

Aufstellung der Mannschaften. Das Marner Team mit Betreuer Thomas Müller.

Wir begrüßen unsere Gäste mit einem dreimaligen „ Ring frei!“ 

 

Die meisten Kämpfe seiner noch jungen Karriere konnte Felix Dührsen (Kadgamala) für sich entscheiden. Im Marner Boxring bewies er, dass mit ihm im Boxsport zu rechnen ist. Milan Marjanovic (Schwerin) biss sich am Heider die Zähne aus. Dührsen gewann nach Punkten. 

 

Fast zwei Jahre Verletzungspause war MTV-er Erik Lieske (Jugend- Welter) nicht anzumerken. Er boxte wieder im Ring und machte seine Arbeit gut. Nach Punkten besiegte er der Lübecker Harut Hakobyan.

 


 

Stefan Ta (Kadgamala) bestätigte, dass sein Sieg beim Hafenboxen in Hamburg kein Zufall war. Über drei Runden scheuchte der Büsumer Salo (Hessen) durch den Ring und brachte ihn mit einem Knock down in der dritten Runde nahe dem KO. Ta siegte einstimmig.

 

 

 V.l. Betreuer Joppe Lemmens, Boy Peter Möller, Stefan Ta (Kadgamala), Salo Eren (Hessen), Ringrichter Marco Wilzopolski.

 

Augen zu und durch... 

 

Bjarne Thoms (Kadgamala) ist ein boxerisches Naturtalent: Schnell, kraft- voll, wirksam. Sven Kläden (TG75 Darmstadt) hatte dem Wirbelwind von Kadgamala Heide nicht viel ent- gegen zu setzen. Thoms gewann durch Aufgabe nach Runde zwei.

 

Ann-Kathrin Schulz aus Neufeld war eine der drei Nummerngirls, die vor dem Kampf und in der Pause die nächste Runde ankündigte.

 

Vardges Martirosyan (Marner TV) beendete trotz vielversprechender Boxzukunft mit einem Punktsieg über Mallik Godje (BC 78 Eckernfo?rde) sei- ne Karriere. Der Marner macht sein Abitur und will sich zu hundert Prozent auf seinen Schulabschluss konzentrieren. Und was danach kommt? Das steht noch in den Sternen.

Stefan Sittners Kampf (Marner TV) war zweifelsfrei der Höhepunkt des Abends. Der zweifache deutsche Vize-Meister und erfolgreicher Bundes- ligaboxer machte im Schwergewicht gegen Leon Dergutti vom TuS Gaarden bei der 24. Marner Boxgala seinen Abschiedskampf. 

 

Stefan Sittner war seine vierjährige Pause kaum anzusehen. Der Routinier boxte mit einer perfekten Deckung und damit auch auf Sicherheit, konnte aber genug klare Akzente setzen, nicht nur, um die Punktrichter zu überzeu- gen, sondern auch, um die Fans zu begeistern, die ihren Helden frenetisch anfeuerten und feierten. Sittners Sieg war eindeutig und verdient. 

 

Sittners Trainer und Betreuer: V.l. Thomas Warnemann, Alexandr Ognjuk, Peter Johannssen 

 

Nach seinem Sieg u?ber Leon Dergutti nahm Stefan Sittner das Mikrophon. In einer emotionalen Ansprache erklärte er seinen Abschied vom Boxen und bedankte sich ausführlich bei Peter Johannssen, Thomas Warnemann und insbesondere bei Aleksandr Ognjuk, den er als den Technik-Freak überhaupt bezeichnete und ihm den Durchbruch verschaffte.